ERC Advanced Grant an Frau Prof. Dr. Carolin Körner – Herzlichen Glückwunsch!
Die Technische Fakultät freut sich mit Professorin Carolin Körner über die erfolgreiche Einwerbung eines ERC Advanced Grant mit einem Fördervolumen von 3 Mio. Euro.
Mit der EU-Förderung soll in den kommenden fünf Jahren die Forschung zur Additiven Fertigung von Hochleistungsbauteilen mittels hochenergetischer Elektronenstrahlen vorangetrieben werden.
Die Additive Fertigung (AF), bekannter unter der Bezeichnung 3D-Druck, wird zunehmend zur Schlüsseltechnologie der Industrie. Angewandt wird das Verfahren bislang vor allem bei der Herstellung von Prototypen und Kleinserien. Im Projekt „Voxel Based Material Design: Amalgamation of Additive Manufacturing and Scanning Electron Microscopy“, kurz: AMELI, sollen völlig neue Möglichkeiten für die Bauteilfertigung erschlossen werden. „Die bahnbrechende Kombination aus lokal einstellbaren Materialeigenschaften und Konstruktionsfreiheit verschiebt die Leistungsgrenzen von Bauteilen aus Hochleistungslegierungen“, sagt Carolin Körner. Damit wird die Additive Fertigung zunehmend für den Flugzeugbau interessant, zudem könnte sie dazu beitragen, den Wirkungsgrad landgestützter Gasturbinen zu steigern oder den Ausbau der Wasserstofferzeugung zu beschleunigen. „AMELI wird zu einer nachhaltigen Energieversorgung und Mobilität beitragen.“
Die ERC-Fördermitteln werden sowohl für Personal- als auch für Sachmittel zur Verfügung gestellt. In den kommenden fünf Jahren werden im Rahmen von AMELI vier Doktorandenstellen finanziert. Außerdem bekommt der Lehrstuhl ein neues Herzstück für die weitere Erforschung der elektronenstrahlbasierten AF: eine Anlage mit einer flexiblen Beschleunigungsspannung bis zu 150 Kilovolt und einer hochentwickelten Sensorik. „Mit der deutlich höheren Elektronenenergie und der verbesserten Sensorik können wir noch tiefer in das Material schauen“, erklärt Carolin Körner. „Damit erhalten wir wertvolle zusätzliche Informationen über die lokalen Materialeigenschaften der Bauteile und können unser Verfahren weiter optimieren.“
Prof. Dr. Carolin Körner leitet seit 2011 den Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle an der FAU. 2015 wurde sie zur wissenschaftlichen Leiterin der Gruppe „Additive Fertigung (Metalle)“ bei der NMF GmbH, einem Forschungsunternehmen des Freistaats Bayern, ernannt. Außerdem ist sie Mitglied der kollegialen Leitung am Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) in Fürth und leitet dort den Bereich „Elektronenstrahlbasierte Additive Fertigung“. Seit 2018 ist sie Co-Koordinatorin und Standortsprecherin des überregionalen Verbundforschungszentrums CRC-TR 103 „Vom Atom zur Turbinenschaufel – wissenschaftliche Grundlagen für eine neue Generation monokristalliner Superlegierungen“. Carolin Körner ist Mitglied des Beirats der Bundesanstalt für Materialforschung und Sprecherin des Expertengremiums „Additive Fertigung“ der bayerischen Landesregierung. Für besonderes Engagement in der universitären Lehre erhielt sie 2018 den Lehrpreis der Technischen Fakultät der FAU.