Zwei Forscher der Technischen Fakultät erfolgreich habilitiert

Buchstabenwürfel aus Holz, die das Wort Habiliation anzeigen.
Foto: adobe stock

Zwei Forscher haben ihre Habilitation erfolgreich an der Technischen Fakultät erworben: Dr. habil. Martin Vielreicher im Fachgebiet „Medizinische Biotechnologie“ und Dr. habil. Patric Müller im Fachgebiet „Multiskalensimulation“. Dekan Prof. Dr. Kai Willner gratulierte den Habilitierten bei der Übergabe der Habilitationsurkunden zum Erhalt der Lehrbefähigung.

Ihre Motivation zu habilitieren und ihre Pläne für die Zukunft haben Herr Vielreicher und Herr Müller uns im Kurzinterview erzählt. Bei einem öffentlichen Vortrag werden sie ihre Forschung am Tag des CBI am 15. Juni 2023 vorstellen.

Dr. habil. Martin Vielreicher

2 Personen stehen vor einer blauen Wand mit dem Logo der FAU und blicken lächelnd in die Kamera. Die eine Person hat eine blaue Urkundenmappe der FAU in der Hand.Thema der Habilitationsschrift: „Advanced Methods for Imaging and Tissue Conditioning in Bone Tissue Engineering“

Was war Ihre Motivation zu habilitieren?

Ich wollte einen Schritt weiter gehen in der akademischen Karriere, Lehrveranstaltungen entwickeln und v.a. auch wissenschaftlich unabhängig – mit eigener Arbeitsgruppe und eigenen Projekten – werden.

Ursprünglich komme ich aus der Zell- und Molekularbiologie und Mikroskopie und ich habe den Bereich Tissue Engineering am Institut für Medizinische Biotechnologie erst aufgebaut. Es kamen mit der Zeit kontinuierlich weitere methodische und technisch ausgelegte Ansätze hinzu, wie Prototypenentwicklung, 3D-Druck, Mikrofluidik, Sensorik und Biomechanik, was sich sehr gut ergänzt hat. Ich fand es spannend, Forschungsprojekte zu leiten, den Forschungsprozess in seiner ganzen Tiefe kennenzulernen und mit Unternehmen zu kollaborieren, denn all das eröffnet viele neue Einblicke.

Die Lehrbefähigung anzustreben bedeutete für mich, mir weitere Lehrkompetenzen anzueignen und einen ganzen Fachbereich in seiner Breite kennenzulernen und diesen zu vertreten. Während der Zeit der Habilitation konnte ich auch hinter die Kulissen der Universität blicken (z.B. durch Mitwirkung in Gremien). Die Uni bietet ja glücklicherweise viele Möglichkeiten, seine Neugierde in mehreren Richtungen auszuleben.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Aktuell läuft noch ein selbst eingeworbenes, und gut laufendes F&E Projekt, das ich mit meinem Team weiter voranbringen möchte. Hier habe ich vor, weitere internationale Kollaborationspartner zu gewinnen. Parallel möchte ich als PD die Lehre weiter ausbauen und eine passende Professorenstelle finden. Ich möchte weiter nahe an der Forschung bleiben.


Dr. habil. Patric Müller

2 Personen stehen vor einer blauen Wand mit dem Logo der FAU und blicken lächelnd in die Kamera. Die eine Person hat eine geöffnete Mappe in der Hand, in der sich eine Habilitationsurkunde der FAU befindet.Thema der Habilitationsschrift: „Particle Based Simulation of Granular and Fluid Flow“

Was war Ihre Motivation zu habilitieren?

An erster Stelle dient die Habilitation natürlich als formale Qualifikation für eine Professur. Sie stellt einen ganz offiziellen Nachweis der Befähigung zu eigenständiger Forschung und Lehre dar. Am Lehrstuhl durfte ich zwar schon zuvor sehr selbstständig Aufgaben in Forschung und Lehre übernehmen, durch meine Habilitation wird aber vieles einfacher. Ich kann nun z.B. meine Lehrbefugnis beantragen und dann ohne Sondergenehmigung Prüfungen abnehmen oder Promotionen betreuen.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Thematisch möchte ich mich auch weiterhin mit den partikelbasierten Simulationsmethoden befassen. Das möchte sich sehr anwendungsnah tun, um damit technische Prozesse besser verstehen und letztlich optimieren zu können. Mithilfe der Partikelmethoden kann etwa das Schmelzen von Metallen und Metallpulvern untersucht werden, was zum Beispiel im Bereich der additiven Fertigung relevant ist. Ein weiteres Beispiel wären die Verdampfung von Flüssigkeiten und die Kondensation von Gasen, mit Anwendungen etwa in der Kältetechnik oder der Gastransport in Brennstoffzellen und Elektrolyseuren. Um diese Themen bearbeiten zu können, möchte ich zunächst die Arbeitsgruppe zur partikelbasierten Fluiddynamik am Lehrstuhl für Multiskalensimulation hier an der FAU weiter ausbauen. Und ein großer Traum wäre es natürlich, letztlich selbst einen Lehrstuhl leiten zu dürfen.

Haben Sie Fragen zum Habilitationsverfahren an der Technischen Fakultät? Sie finden Informationen und Ansprechpersonen rund um das Thema Habilitation auf dieser Webseite.